Dienstag, 22. Januar 2013

Das kleine Einmal-Ei

Im Schnitt produziert Österreich pro Jahr 1,6 Mrd. Eier. Der Selbversorgungsgrad lag 2011 bei etwa 82 % und steigt seit 2006 jährlich an. Gute Nachrichten jedenfalls für unsere heimischen Bauern, aber auch für uns als Konsumenten, denn auf vielen Verpackungen - gerade auf den als biologisch verkauften - steht mittlerweile sogar der Name des jeweiligen Familienbetriebs direkt am Etikett. Nach wie vor sind jedoch die Qualitätsunterschiede riesig und bevor wir zum genüsslichen Teil kommen, sollten wir noch unbedingt herausfinden, wie wir ein biologisch gewordenes von einem im Käfig ausgebrüteten Ei unterscheiden können:

Gesetzlich verboten ist die Käfighaltung in Österreich erst seit 2009, EU-weit sogar erst seit 2012. Entsprechend ihrer Haltungsform sind solche Eier auch mit einer "3" gekennzeichnet. Etwas besser, da auf 1 m² immerhin nur 7 bis max. 9 Hühner leben dürfen, geht's da schon in der Bodenhaltung zu und die ist mit einer "2" gekennzeichnet. "1" ist dann Freilandhaltung und "0" die biologische Freilandhaltung, da gibt's dann 10 m² Auslauf pro Henne. Die Preise schwanken dabei stark: 10 Eier aus Käfighaltung sind/waren zT schon für 1,00 € zu haben, während die biologische Variante zB von "Ja! Natürlich" durchaus 3,99 € kosten kann.

Doch genug von der Theorie - hinein in die Praxis des Konsums:

Mit 12,9 g Eiweiss pro biologischem Ei finden wir in diesem vielseitigen und in der Küche äußerst hilfreichen Lebensmittel eine phantastische Nahrungsquelle für KampfkünstlerInnen. Während man früher noch den Cholesterinwert als ein Mahnmal aufgestellt hat, stimmen die Wissenschaftler heute weitgehend darin überein, dass 1. das Nahrungscholesterin nichts mit dem Blutcholesterin zu tun hat, 2. ein Ei so viele Vitamine und Nährstoffe enthält, dass die Verzehrempfehlung sogar auf ein volles Ei am Tag angestiegen ist und 3. auch die darin enthaltenen Fette (da viele mehrfach ungesättige Fettsäuren [Omega 3 und 6]) einen positiven Einfluss haben können.
Das Ei hat also seinen Schrecken weitgehend verloren und kann getrost als großer Helfer sowohl ganz allein stehend als auch in der Küche unterstützend so manche Speise noch bereichern:
  • Da wäre zB die klassische Eierspeise - verfeinert mit Milch, Schnittlauch und etwas Salz (wobei dieses erst relativ am Schluss dazukommen sollte, um nicht die Struktur zu beeinträchtigen) - mag noch wer Champignons und Paprika drinnen haben? - Nur zu :-)
  • oder auch Nudeln mit Ei - eine wunderbare, ausgewogene Variante zwischen Kohlehydraten und Proteinen - wobei hier noch darauf geachtet werden sollte, dass für diese Mischung ausnahmsweise auf Nudeln zB aus Vollkorn oder Hartweizengrieß zurückgegriffen werden wird.
  • oder poschiertes Ei - also in der Benediktischen Art mit intaktem Dotter - oder als Beigabe, gerührt in einer feinen Gemüsesuppe - ist definitiv eine Aufwertung.
  • oder frittiertes Ei - ja, richtig gelesen - hartgekochte Eier lassen sich auch hervorragend frittieren - entweder direkt mit Mehl- oder Reispanade, oder eben einfach so.
  • eine besondere Empfehlung ist noch das "Schottische Ei": Dabei wird ein hartgekochtes Ei mit Wurstbrät umhüllt und dann frittiert (gibt's übrigens schon seit 1783)
 Also: einfach mal ausprobieren!

Montag, 14. Januar 2013

Der unterschätzte Freund - die Bohne

Mit gemeinen grünen Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) sind wir alle bestens vertraut. Wir kennen sie vielleicht noch von früher, als unsere Mamas und Opas meinten wir sollten sie nicht direkt vom Strauch essen sonst - das sei nicht gut für uns. Nun, diese giftigen Lektine (Phaseoline), wie wir heute wissen, sind in der Tat kein Spaß und sollten bei der Zubereitung unbedingt herausgekocht werden. Wenn wir nun also auch noch über "Böhnchen und Tönchen" sprechen , weil unsere unterschätzten Freunde nun mal so genannte "Oligosaccharide" - also unverdauliche Einfachzucker - besitzen, so ist die kurze Liste an Nachteilen von Bohnen bereits abgehandelt. 

Die "Biologische Wertigkeit" von Bohnen liegt mit 70 - 80 % relativ hoch und bietet damit dem/der geneigten Kampfkünstler/in eine gute und gesunde Basis für eine eiweißreiche Ernährung. Die "biologische Wertigkeit" einer Bohnenmahlzeit lässt sich natürlich durch Kombinieren von anderen Proteinquellen noch weiter erhöhen, wobei die höchste Form durch Zugabe von tierischem Eiweiß erreicht werden kann. 

Hochwertige Proteinmahlzeiten mit Bohnen sind also zB Eintöpfe auf Tomatenbasis mit verschiedenen Bohnen: Weisse Bohnen, Kidney Bohnen, Käferbohnen, Sojabohnen etc... und etwas Hackfleisch, wobei dieses sich auch mit Paneer-Käse ersetzen lässt. 

Wer Bohnen aus der Dose nimmt, tut sich definitiv nichts schlechtes, diese sind nämlich praktischer Weise schon vorgekocht (wobei ich persönlich dem Dosensaft nicht viel abgewinnen kann, sie also noch ausspüle) und können somit direkt als Aufwertung für Salate, Saucen oder eben Eintöpfe aller Art verwendet werden.

Also immer zu - nutzt die Bohne und traut Euch was! 


Hier noch weitere ausgewählte Links zum Thema Bohnen:


Bohnen: eine wichtige Proteinquelle für Sportler

Nährwerttabelle für die Bohne